Bedarfsgerechte Wohnraumversorgung im Fokus
Die SPD-Fraktion hat im Mai 2012 den Antrag zur Erarbeitung eines Wohnraum-versorgungskonzeptes für die Stadt Suhl in den Stadtrat eingebracht. Eine Entscheidung zur Erarbeitung eines solchen Konzeptes hat der Stadtrat noch nicht getroffen und den Antrag in den Sozialausschuss und den Stadtentwicklungsausschuss verwiesen. Wie die SPD-Fraktionsvorsitzende Karin Müller mitteilt, ist sie jedoch zuversichtlich, dass aufgrund der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt und der Notwendigkeit und Wichtigkeit der bedarfsgerechten Versorgung der Wohnungssuchenden und vom Rückbau Betroffenen mit entsprechendem Wohnraum, ein solches zukunftsfähiges Konzept im Rahmen der Stadtentwicklung unabdingbar ist.
Dabei geht es nicht darum ein neues Papier zu erarbeiten, dass dann „geduldig“ ist, sondern als Grundlage ist der Ist-Stand des vorhandenen Wohnungsbestandes nach verschiedenen Kriterien zu erfassen, wie z.B. Größe, Baujahr, Ausstattung, Sanierungsbedarf, Wohnlage, Miethöhen. Darauf aufbauend sind unter Berücksichtigung der Stadtentwicklung und der künftigen Bevölkerungsstruktur differenzierte Wohnbedarfe zu ermitteln und daraus Aktivitäten abzuleiten, die einer bedarfsgerechten Wohnraumversorgung in unserer Stadt Rechnung tragen. Dass in diesen Prozess alle betreffenden Partner, wie z.B. Wohnungs-unternehmen, Vermieter, Verantwortliche für die technische und soziale Infrastruktur, Beiräte, Vertreter der Stadt- und Ortsteile, einzubeziehen sind, ist dabei dringend notwendig.
Dass in den Wohnungsmarkt nicht erst heute Bewegung kommt, zeigen die Aktivitäten insbesondere der großen Wohnungsunternehmen und der privaten Initiativen. Vor allem AWG und Gewo wissen um die Probleme rund um den Wohnungsmarkt, die vom Rückbau bis zum differenzierten Wohnraumbedarf reichen. Das betrifft sowohl den Bedarf an familiengerechtem Wohnraum, die Wohnbedürfnisse junger Menschen, die Berücksichtigung der Erfordernisse für ältere und behinderte Menschen, diverse Wohnstandards sind einzubeziehen, die Mietpreise und die gesamte Palette der erforderlichen sozialen und technischen Infrastruktur einschließlich energetischer Maßnahmen, sind zu berücksichtigen. Ganz wichtig ist dabei, und da geht es an die Verantwortung von Land und Bund, dass Wohnungsbauförderungen weiterhin gewährt werden.
Nun hat eine von Bundesverbänden in Auftrag gegebene Studie des Pestel-Instituts „Impulse für den Wohnungsbau“, siehe FW vom 18.07.2012, generelle Defizite des Wohnungsbaus und der Wohnraumversorgung aufgezeigt. Herr Brösicke, Vorstandsvorsitzender der AWG, sieht das auf Suhl so nicht zutreffend und hat in einer Presseinformation, FW vom 09.08.2012, seine Bedenken dazu geäußert und gleichzeitig seine Unterstützung hier vor Ort angeboten.
Dennoch gehen wir davon aus, dass externe Studien auch Hinweise und Denkanstöße geben und Erfahrungen vermitteln sollten und wenn sie dazu beitragen, dass Bund und Land Defizite im Wohnungsbau durch weitere Förderungen ausgleichen helfen, dann leisten sie verwertbare Beiträge.
Auch wir als SPD sind der Auffassung, dass alle Partner hier in unserer Stadt selbst am besten wissen, was wir für eine bedarfsgerechte Wohnraumversorgung brauchen und dass die Vorschläge, Erfahrungen und Hinweise, insbesondere der Wohnungsunternehmen und privaten Investoren, einzubeziehen und in einem zukunftsfähigen Konzept zusammenzuführen und zu bündeln sind.
Deshalb sehen wir die Erarbeitung eines solchen Konzeptes zur bedarfsgerechten Wohnraumversorgung in unserer Stadt als wichtig und notwendig an.
Es sollte doch unser Aller Anliegen sein, unsere Stadt nach innen und nach außen noch anziehender zu machen. Menschen hier zu halten bzw. neue hier anzusiedeln erfordert neben Arbeitsplätzen auch bedarfsgerechten Wohnraum mit einem entsprechenden Wohnumfeld und trägt entscheidend zur Attraktivität unserer Stadt bei.
Inzwischen haben die Ausschüsse auch mit ihrer Arbeit zu diesem Thema begonnen und bis zum Jahresende soll ein Workshop dazu durchgeführt werden. Wichtiges ist zu bündeln, Zukunftsfähiges zu Papier zu bringen und noch wichtiger, dies dann auch umzusetzen. Zufriedene Bürger werden es ihrer bzw. unserer Stadt danken.
Karin Müller
Fraktionsvorsitzende der SPD